Sie nahmen das Beste zweier Welten: Nu-Metal-Bands wie Limp Bizkit verbanden Rap mit Rock und hatten Riesenerfolg. Dann kamen die Drogen, die Pornos, die Sinnlosigkeit. Vom Aufstieg und Fall eines Genres.
Man nehme: Dicke Bässe, funky Scratches, weite Hosen, Baseball-Caps. Und füge hinzu: kreischende Gitarren, knüppelnde Schlagzeuger, lange Haare, Weltschmerz-Attitüde. Auf dieses Rezept, eine Mischung aus dem Besten von Hiphop und Metal, kamen schon Aerosmith und Run DMC im Jahr 1975, als sie Walk This Way einspielten.
Es dauerte bis Mitte der neunziger Jahre, bis daraus ein Trend wurde, der weltweit die Charts bestimmte. Bands wie Limp Bizkit, Linkin Park oder hierzulande die Guano Apes setzten auf den Stil, der sich anfangs in Skate- und Snowboard-Kreisen unter dem Etikett Crossover großer Beliebtheit erfreute. Als er in den Mainstream abwanderte, wurde daraus Nu (New) Metal oder auch - eine Kategorie, die einst für millionenfache Plattenverkäufe stand - heute für ein nicht mehr zeitgemäßes Genre.
In Anlehnung an ein Lied der Nicht-Metaller Die Sterne fragen wir: Wo fing das an und wann? Was hat euch irritiert? Was hat euch bloß so ruiniert?
Texte: Jonas Beckenkamp und Michael König/sueddeutsche.de/kar/ Foto: Irgendwie ein Vorbild: Steven Tyler bei einem Konzert im Jahr 2009/AP