Diskurs und Cancelei:Weiße im Wald

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Frohgemute deutsche Menschen, die durch eine intakte Heimat laufen - das kann nicht gut sein: Wegweiser zum Heimatmuseum im sächsischen Großenhain. (Foto: Hanke/Imago)

Gebärfreudige Skulpturen? Menschen, die wandern? Kreisch! Zur Sehnsucht nach dem täglichen Cancel-Eklat im Diskurs.

Von Hilmar Klute

Es ist schon wieder was passiert. Aus dem Foyer der Europa-Universität in Flensburg wurde eine Skulptur, die einen Frauentorso darstellt, entfernt und von einem Fragezeichen in Regenbogenfarben ersetzt. Der Gleichstellungsausschuss der Hochschule hatte sich zu dieser Rochade entschlossen, weil Studentinnen und "Lehrkörper" Anstoß an der Skulptur "Primavera" genommen hatten. Der Bildhauer Fritz During hat die Plastik vor weit über sechzig Jahren angefertigt. Mittlerweile, so hieß es, repräsentiere "Primavera" ein "überholtes Bild der Weiblichkeit", auch weil es Frauen als gebärfreudige und nicht, wie an der Uni üblich, als intellektuelle Persönlichkeiten adressiere. Das Werk steht jetzt im Büro des Hausmeisters, der seinen Anblick, nach allem, was man hört, gut aushält.

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