Politische Kultur in Deutschland:In diesem Land fehlt die Freude

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Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) zieht mit Botschaften durch das Land wie „Das Verbrennerverbot ist Schwachsinn“. Wen soll das nachhaltig begeistern? (Foto: Hendrik Schmidt/dpa)

Der deutsche Wahlkampf ist ein Zeugnis demokratischer Unlust. Ob nach Solingen oder bei Themen wie Migration oder Bürgergeld – immer werden Menschen zu Gegnern gemacht. Das nützt nur den Autoritären.

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„Let us choose jooooooy!“ Oprah Winfreys unverkennbare Stimme hallte sekundenlang durch die begeistert jubelnde Menge auf dem Parteitag der Demokraten in Chicago. Fernsehlegende Winfrey war nicht die einzige Rednerin, die von der Freude schwärmte, die den US-Wahlkampf erfasst habe, seit Kamala Harris die Kandidatur übernommen hat. „Joy“, Freude, war wohl eines der am häufigsten fallenden Wörter, als die Demokraten vergangene Woche zusammenkamen, um Kamala Harris und Tim Walz offiziell zu ihren Kandidaten für die Präsidentschaft zu nominieren. Auf dem Parteitag wurde getanzt, gesungen und gelacht. Sogar der 73 Jahre alte Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer, lief tanzend auf die Bühne, zum amusement der Late-Night-Comedians.

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