Demokratie:Ich oder der Abgrund

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Schlug die AfD bei der Wahl am Sonntag um ein Prozent: Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke. (Foto: Felix Zahn/IMAGO)

Woidke, Kretschmer, Wagenknecht: Der Osten wählt taktisch, vor allem jedoch wählt er Personen. Das hat gegen die AfD geholfen. Aber es schafft ein gefährliches Problem.

Essay von Gustav Seibt

Dietmar Woidke, der Ministerpräsident von Brandenburg, konnte sich am Wahlabend als Sieger fühlen. Er hatte dem Wahlvolk eine klare Ansage gemacht: Mich gibt es als Landesvater nur, wenn die SPD zur stärksten Partei wird. Und er hat gewonnen: Die SPD erholte sich bei der Wahl am Sonntag von einem dramatischen Umfragetief und übertrumpfte die AfD um etwas mehr als ein Prozent. Die Vermutung liegt nahe: Hier hat die Person gewonnen, nicht die Partei. Und zwar auf doppeltem Weg: einerseits durch Mobilisierung von Nichtwählern – eine deutlich erhöhte Wahlbeteiligung –, andererseits durch taktisches Wählen im Lager derer, die nicht AfD wählen.

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