Vorschlag-Hammer:Wenn die Grenzen fallen

Unbekannte musikalische Welten erforscht das Art Ensemble of Passau, und ein Gastspiel am Residenztheater erweitert die Sprachkenntnisse der Zuschauer

Kolumne Von Egbert Tholl

Früher, als noch mehr Erwachsene in die Schauburg gingen, fand dort von Zeit zu Zeit der "Gmelch-Test" statt. Leo Gmelch hat nicht nur die unterschiedlichsten Erfahrungen im Musikmachen mit den unterschiedlichsten Menschen gesammelt; er hat auch eine unstillbare Freude daran, in sehr tief klingende Blechinstrumente hineinzublasen und mit Tuba oder Posaune Musik zu machen, die stets mit allem Naheliegenden nichts zu tun hat, obwohl sie an Bekanntes erinnert.

Nun findet ein "Gmelch-Test" erweiterter Art statt: Das Art Ensemble of Passau spielt am 3. Februar um 20 Uhr im Casino am Nordbad, Winzerer- Ecke Schwere-Reiter-Straße, neue bayerische Musik mit Kompositionen von Florian Burgmayr. Jenes Passau-Ensemble ist eine kleine All-Star-Combo: Peter Tuscher spielt Trompete, Burgmayr selbst Akkordeon und Tuba, Dim Sclichter Schlagzeug und Gmelch eben Posaune und Tuba. Allesamt Koryphäen, von denen jeder einzelne aus dem Stand in der Lage ist, unbekannte und kaum begrenzte musikalische Welten zu beschreiten. Einen schönen Gast haben sie an diesem Samstag auch, die unternehmungslustige Opernsängerin Monika Lichtenegger, die biennale-mäßige Uraufführungen genauso kann wie Gstanzl.

Am selben Tag, aber auch am Tag davor, also am 2. und 3. Februar, erweitert das Residenztheater die Sprachkenntnisse seiner Zuschauer und zeigt als Gastspiel Martin Kušejs Inszenierung von Ayad Akhtars Stück "Geächtet", das nun Discrimini heißt, weil die Produktion am Teatro Stabile in Turin herauskam. Wer den Übertiteln nicht traut, kann am 1. Februar die hauseigene Inszenierung von "Geächtet" von Antoine Uitdehaag anschauen und sich den Text für den Folgetag merken.

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