Vorschlag-Hammer:Nackte Liebe

Das finnische Dokudrama "Was Männer sonst nicht zeigen" ist sehr zu empfehlen. Nordische Normalos packen da in der Sauna aus, lassen die Hüllen fallen. Vor allem seelisch

Von Bernhard Blöchl

Bevor wir uns in die Welt der Bücher stürzen, möchte ich in die Sauna bitten. Weil da der Bibberherbst nicht reinkommt und weil es hier die besten Geschichten gibt. Wer das nicht glaubt, dem sei das finnische Dokudrama Was Männer sonst nicht zeigen empfohlen. Nordische Normalos packen aus, lassen die Hüllen fallen, vor allem seelisch. Der herrlich unmodische Publikumsliebling aus den Saunen Skandinaviens bringt Männersorgen ans Licht, über die Testosterontonis gewöhnlich schweigen (von diesem Donnerstag an im Arena-Filmtheater und im Neuen Maxim). Eine junge Münchner Band schwört ebenfalls auf die Kraft der Schwitzstube. Jedenfalls nennt sie sich so: Die Sauna. Ihr Indie-Rock klingt, als hätten die Burschen tagelang mit den Strokes in den Whirlpools New Yorks herumgesponnen und dabei DDR-Mucke von anno dunnemals vernäselt. Alles andere als ein schlechter Aufguss, live zu überprüfen bei der Reihe Munich Rocks! im Ampere (10. November, 20.30 Uhr, Eintritt frei). Indessen bringt uns der Name ihrer ersten Single dorthin, worauf ich eigentlich hinauswollte. Sie heißt: "Du gehst unter zwischen Worten".

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