Süddeutsche Zeitung

Vorschlag-Hammer:Klettern mit dem Huber-Buam

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Manchmal sticht mich am späten Abend noch der Hafer, was eine recht altertümliche Metapher dafür ist, dass ich nach dem iPad greife und auf Youtube Filmchen suche, die frühere Leidenschaften meinerseits zum Thema haben. Dann gehe ich nächtens noch ein bisschen klettern, mit Alexander Huber die große Zinnennordwand free solo etwa, oder ich fahre mit Luis Stitzinger vom 8000er Broad Peak mit den Skiern runter

Kolumne von Karl Forster

Spät nachts, wenn die Zeitung längst gelesen ist und eigentlich das letzte Glas Rotwein getrunken sein sollte, sticht mich manchmal der Hafer, was eine recht altertümliche Metapher dafür ist, dass ich nach dem iPad greife und auf Youtube Filmchen suche, die frühere Leidenschaften meinerseits zum Thema haben. Natürlich schaue ich als Erstes, wie es meinen Weltumsegler-Freunden von der Yacht Delos geht oder Hugo Pulse, alias "The Sailing Frenchman", der gerade beim Clipper-Round-The-World-Race als Bootsmann angeheuert hat (ein Tipp für Segelfans im tristen Novembernebel).

Manchmal gehe ich nächtens auch ein bisschen klettern, mit Alexander Huber die große Zinnennordwand free solo etwa, oder ich fahre mit Luis Stitzinger vom 8000er Broad Peak mit den Skiern runter. Ganz schön steil! Der Extremskifahrer Stitzinger ist unter anderem Gast an diesem Mittwoch im Alpinen Museum, wo der geschätzte Ex-Kollege und Bergsteiger-Chefredakteur Michael Ruhland auf der Praterinsel sein Buch Bergmenschen vorstellt. Da würde ich gerne hingehen, habe aber keine Zeit, weil ich mit der SZ-Redaktionsband Deadline proben muss für den Auftritt am 7. Dezember im Tollwood-Weltsalon (save the date!).

Aus nämlichemGrund kann ich auch den verehrten Kabarettisten Martin Puntigam in der Lach- & Schießgesellschaft nicht bewundern, einer meiner Lieblingsösterreicher (auch bei seiner Arbeit mit den Science Busters). Er blickt dort auf 30 Jahre Bühnenleben zurück. Da gibt es dann wohl einiges zu sagen. Am Donnerstag könnte es dann einen Abend in der Bar Gabanyi geben. Denn dort gastiert die New Yorker Jazzsängerin und brillante Pianistin Champian Fulton, eine fröhliche Frau, die den Jazz der Fünfzigerjahre in die Gegenwart transferiert, und das mit so fulminanter Lockerheit und technischer Brillanz, dass man dazu möglicherweise etwas zu viel der guten Cocktails schlürfen wird. Mal sehen.

Beim Blick voraus fällt einem dann der kommende Sonntag ins Auge, der auch eine gewisse Versackgefahr in sich birgt. Denn dort spielt im Fraunhofer zum Frühschoppen ein gewisser Andreas Martin Hofmeier mit Band auf. Der ist nun nicht nur Gründungsmitglied von La Brass Banda, Professor am Salzburger Mozarteum und wortgewandter Kabarettist, er ist vor allem einer der besten Tubaspieler des Planeten und bläst dieses sonst oft etwas behäbige Instrument auf ein solch virtuoses Niveau, dass einem die Ohren wackeln. Mit dabei: Pianist Tim Allhoff, Drummer Jay Lateef und Guto Brinholi am Kontrabass.

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Quelle:
SZ vom 06.11.2019
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