Vorschlag-Hammer:Alternativer Advent

Die Augen vieler Kunstliebhaber glänzen in diesen Wochen wieder angesichts der oft günstigen Preise, die bei Benefizauktionen zum Aufruf kommen. Aber Achtung! Aus 200 Euro können schnell 20000 Euro werden, wie kürzlich geschehen bei der Akademie-Auktion

Kolumne von Evelyn Vogel

Mir ist derzeit eigentlich wenig adventlich oder gar weihnachtlich zumute, weil ich mich auf ein paar Tage in wärmeren Gefilden vorbereite. Doch als ich am Mittwoch in der Brienner Straße unterwegs war, um mir die Pop-up-Ausstellung von Isabel Bernheimer bei Ed Meier anzuschauen, da fingen meine Augen doch an zu glänzen angesichts des ganzen Weihnachtsfummels, in den sich die Stadt schon wieder geworfen hat. Auch die Augen vieler Kunstliebhaber glänzen in diesen Wochen wieder angesichts der oft günstigen Preise, die bei den zahlreichen Benefizauktionen zum Aufruf kommen. Aber Achtung! Aus 200 Euro können mal eben ganz schnell 20 000 Euro werden, wie kürzlich geschehen bei der Akademieauktion, die den Reigen traditionell eröffnet. Am Samstag wird die Pin-Auktion, für die man online noch mitsteigern kann, gewiss deutlich mehr einbringen. Erneut soll die Millionen-Euro-Grenze geknackt werden. Ich bin schon sehr gespannt, was geht. Bei den Rotariern kann ich an diesem Freitagabend für den guten Zweck auch noch live mitbieten (18 Uhr, Ernst & Young). Leider verpassen werde ich die Jahresgaben im Kunstverein, mit deren Verkauf die lokale Kunstszene unterstützt wird (6. Dezember, 19 Uhr). So günstig kommt man an tolle Kunst selten ran. Die Werke, die zum selben Zeitpunkt bei der Art Basel Miami Beach gehandelt werden, bewegen sich in ganz anderen Preisgefilden. Ich werd's ja miterleben.

Ich schätze, ungewohnt lustig wird es zugehen im Bayerischen Nationalmuseum bei der Ausstellung Treue Freunde, wo das Verhältnis von Hund und Mensch in der Kunst beleuchtet wird (ab 28. November). Und bestimmt herrlich amüsant wird Yes We Ken! in der Pasinger Fabrik, die den Mattel-Schönling in den Mittelpunkt stellt (ab 12. Dezember). Eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte hingegen verspricht die Ausstellung Tell me about yesterday tomorrow im NS-Dokumentationszentrum (ab 28. Nov.), und auch die Schau Innenleben im Haus der Kunst wird wohl eher zum Nachdenken anregen (ab 29. November).

Recht sinnlich habe ich die Rauminstallation von Martin Heindel in der Villa Stuck erlebt. Und viel mit sinnlichen Momenten hat auch die Vogue-Ausstellung zu tun, die den Weg in die Stuck-Villa doppelt lohnt. Von der Mode allgemein komme ich gerne noch einmal zurück zu dem, worauf wir alle stehen: Schuhen. Und das nicht nur, weil die Geschichte eines ganz besonderen Ed-Meier-Schuhs in der Ausstellung Ready To go! im Stadtmuseum so herrlich erzählt wird.

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