Vorschlag-Hammer:Alles Gold

Kunst und Kommerz - eine schwierige Kombination, die aber gerade die Vorweihnachtszeit bestimmt. In den Galerien und Kunstvereinen ist es derzeit immerhin Programm

Von Antje Weber

Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles. Man muss allerdings nicht Goethes "Faust" kennen, um diesen Satz auch auf die Kultur anwenden zu können. Dass Kunst und Kommerz oft enge Freunde sind, wird in diesen Wochen ja ohnehin überdeutlich. Da schaltet man zum Beispiel am vergangenen Freitag den Fernseher an, um sich über die Weltenlage zu informieren und hört dann Claus Kleber, wie er das ökonomische Potenzial von - ausgerechnet - Lyrik preist. Es ist zwar eine schöne Geste, dass das Heute-Journal den runden Geburtstag von Rilke erwähnt. Sogleich den Schauspieler Ben Becker einzublenden, macht das allerdings schnell zur Strafe, so waidwund wie der den "Panther" gibt, dabei malerisch Rauchkringel in die Luft bläst. Hinter 1000 Gesten keine Welt, dafür offensichtlich Geld, denn darauf weist Kleber gleich zweifach hin: Rilke und/oder Becker seien höchst erfolgreich. Na dann.

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