Das am vergangenen Freitag während einer Auktion in London geschredderte Kunstwerk des Street-Art-Künstlers Banksy ist erfolgreich verkauft worden. Das teilte das Auktionshaus Sotheby's mit. Die Käuferin sei eine "europäische Sammlerin und langjährige Kundin von Sotheby's", die das Bild vergangene Woche ersteigert habe und es auch zerschreddert annehme. Die Kunstfreundin bezahlt demnach den Preis, der bei der Auktion erzielt wurde - umgerechnet etwa 1,2 Millionen Euro.
Sie sei zunächst schockiert gewesen, doch dann sei ihr klar geworden, dass sie ihr "eigenes Stück Kunstgeschichte" erhalte, zitiert Sotheby's die Käuferin.
Das Bild "Girl With Balloon" war, kurz nachdem der Hammer fiel, zum Erstaunen der Teilnehmer durch einen im Rahmen verborgenen Schredder gelaufen. Banksy, dessen wahre Identität unbekannt ist, stellte die Aktion später auf seinem Instagram-Account im Internet als von langer Hand geplante Kritik am Kunstmark dar.
Geschreddertes Bild bekommt neuen Namen
Sotheby's feiert das geschredderte Bild dagegen als "erstes Kunstwerk der Geschichte, das während einer Auktion live entstanden ist". Banksy habe kein Kunstwerk zerstört, sondern eines geschaffen, sagte Alex Branczik, Leiter der Abteilung für Zeitgenössische Kunst in Europa bei Sotheby's, einer Mitteilung zufolge. Das Bild heiße nun "Love is in the Bin" und werde an diesem Wochenende in der Galerie des Auktionshauses ausgestellt.
Banksy hat seine vollständige Identität nie enthüllt. Der Künstler fing mit Graffiti auf Gebäuden in England an. Er ist inzwischen einer der bekanntesten Künstler der Welt. Seine Bilder sind häufig satirisch.