Vorbericht:Wunderbare Sound-Puristen

cat stash

Indie-Folkrock aus Regensburg: Andreas Plab und Melanie Westermeier sind "Cat Stash".

(Foto: oh)

Das Regensburger Duo "Cat Stash" vor dem Durchbruch

Von Martin Pfnür, Regensburg

Eine komische Situation ist das ja schon: Da steuert eine Band Musik für einen Kinofilm bei, nimmt mit einem renommierten Produzenten in einem perfekt ausgestatteten Studio in Spanien Stücke auf - und steht trotz alledem noch immer ohne Plattenvertrag, ohne das seit langem angestrebte Album da. Die Rede ist hier von der Regensburger Formation Cat Stash, ein 2011 gegründetes Duo, das schon mit seiner Debüt-EP von 2013 bewies, was für ein enormes musikalisches Potenzial doch in der Reduktion liegt, denn mehr als eine markante Stimme, die in ihrem leicht näselndem Timbre ein wenig an Smashing-Pumpkins-Vorsteher Billy Corgan erinnert, ein wuchtig getrommeltes Schlagzeug und eine herrlich gepickte und geschrammelte akustische Gitarre gibt es da in der Regel nicht zu hören.

Andreas Plab (Gesang/Gitarre) und Melanie Westermeier (Schlagzeug) spielen auf diesem Debüt eine Art Indie-Folkrock, wie man ihn hierzulande nicht mehr so oft zu hören bekommt. Griffig und puristisch, melodisch und melancholisch geht es in den vier Stücken zu, ein Sound, der in produktionsverliebten Zeiten wie diesen fast wie ein Anachronismus wirkt - und doch so unmittelbar ins Ohr hineinrauscht, dass man auch beim Kino hellhörig wurde. Nachdem sich Cat Stash im Wettbewerb um einen Beitrag für die Coming-of-Age-Tragikomödie "About A Girl", dem Spielfilmdebüt des Münchner Filmhochschul-Absolventen Mark Monheim, erfolgreich durchgesetzt haben, kann man ihren Song "Confidence" derzeit über besonders hochwertige Soundanlagen genießen.

Für die Band ist das treibende Akustikrock-Stück ein regelrechter Glücksfall, war es doch auch der Türöffner zu einem Produzenten wie Ralf Christian Mayer (Herbert Grönemeyer, Sting, Fanta4, Cro, Clueso), der für die Zusammenstellung der Filmmusik zuständig war. "Er meinte, dass er da was spürt", sagt Andreas Plab "und dass wir schon mal die Tickets nach Spanien buchen sollten". Dort, in einem Studio bei Malaga, entstand nun die zweite, ebenfalls unbetitelte EP des Duos, die das kleine Kunststück vollbringt, ein wenig in den Pop hineinzurutschen, ohne dabei den griffig-puristischen Indie-Habitus zu verlieren. Statt auf Synthesizer greift Andreas Plab etwa lieber auf allerlei Effektgeräte für die Gitarre zurück. Produzent Mayer wolle das Material als Köder für größere Labels verwenden, berichten die beiden. Doof, wer da nicht anbeißt.

Cat Stash, 15. August, 18 Uhr, Regionalbibliothek Weiden, Scheibenstraße 7

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