Vorbericht:Strawinskys Groove

Lesezeit: 3 min

Die Münchner Symphoniker feiern ihr 70-jähriges Bestehen mit einem besonderen Konzert. Hier trifft das, was man einst E-Musik nannte, auf Sound und Rhythmus von Hip-Hop und Rap

Von Rita Argauer, München

Der Oberkörper verhält sich anders, wenn ein Musiker Hip-Hop spielt. Diese Bewegung ist bei Kevin John Edusei, dem Chefdirigenten der Münchner Symphoniker, deutlich zu beobachten. Im Videoclip zu "Die Stadt springt" dirigiert er sein Orchester zu Beginn wie gewohnt. Schlägt den Takt aus dem Handgelenk und hat den Körperschwerpunkt zwischen Brust und Hals. Ein rasendes Bläserthema erklingt, aufgeregt und gleichzeitig elegant wie aus einem frühen James-Bond-Film. Doch dann setzt der Beat ein und Eduseis Körper zuckt zusammen. Der Groove geht in die Beine, drückt nach unten, sein Kopf fängt an zu nicken, während die Phrasierungen kürzer werden. Das zuvor auf Linien bedachte Thema fügt sich, sampleartig und im Loop gespielt, in den Beat ein.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: