Von SZ-Autoren:Kinderlyrische Hausapotheke

Heike Nieder versammelt Gedichte für Kinder vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart.

Ein Schnupfen ist blöd. Ein Angeber in der Klasse kann allerdings viel anstrengender sein. Oder das Gefühl, ungerecht behandelt zu werden. Dann hilft es vielleicht, wenn man feststellt, dass es anderen ganz ähnlich geht.

Schon Erich Kästner hat vor über 80 Jahren seine "Lyrische Hausapotheke" veröffentlicht. Darin standen Gedichte, die "Einsamkeit, Enttäuschung und das übrige Herzeleid" lindern sollten. Kästner dachte an Eifersucht, Ehebruch, Lebensüberdruss. Doch was ist mit dem Seelenleben der Kinder? Was soll man lesen, wenn man nicht "vernünftig" sein will? Welche Verse sind nützlich, wenn man etwas angestellt hat?

Antworten auf diese Fragen liefert Heike Nieder, Redakteurin in der Redaktion der Digitalen Ausgabe der SZ, in einer Anthologie mit Gedichten für Kinder vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. "Ein Schnupfen hockt auf der Terrasse" ist eine kinderlyrische Hausapotheke, deren Inhaltsverzeichnis zugleich die Gebrauchsanweisung darstellt. Die Illustrationen Katharina Staars machen die Einnahme dieser schmackhaften Medizin zudem zu einem Augenschmaus.

Heike Nieder (Hrsg.): Ein Schnupfen hockt auf der Terrasse. Lustige und nachdenkliche Gedichte für Kinder. Mit Illustrationen von Katharina Staar. Anaconda Verlag, Köln 2019. 128 Seiten, 7,95 Euro.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: