„Wie sollte es mich freuen, wenn der Freiheit noch eine Zuflucht in Europa bliebe“, spricht Königin Elisabeth (Lena Brückner) ins Publikum und in die Gegenwart hinein. Ein Raunen geht durch den Saal. Ein Raunen, in dem ein „Freude schöner Götterfunke“-Anstimmen, ein ganz kitschiges Pathos stecken könnte. Es bleibt aber nur bei diesem unterdrückten Seufzer, niemand steht auf und singt. Gut 250 Jahre sind diese Worte alt und sie prallen am Münchner Volkstheater bei der Premiere von Schillers „Don Karlos“ mit voller Kraft ins Jetzt.
Don Karlos am Münchner VolkstheaterWas ist die Freiheit?
Lesezeit: 3 Min.

Christian Stückls „Don Karlos“ am Münchner Volkstheater kommt ohne aufregende Referenzen und aktualisierende Ideen aus. Und prallt dennoch mit voller Kraft ins Jetzt.
Von Leon Frei

Theaterregisseurin Leonie Böhm:Wie macht sie das nur?
Man kann nie nichts tun, man kann immer handeln. Das zeigt die Regisseurin Leonie Böhm den Menschen, mit denen sie arbeitet, und ihrem Publikum, wie zuletzt in ihrer „Fräulein Else“ am Wiener Volkstheater. Eine Begegnung.
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