Videokunst:Gefangen im Bunker

In ihrer surrealen, preisdekorierten Installation thematisiert die Künstlerin Veronika Veit den Wunsch nach Selbstverwirklichung und Autonomie. Zu sehen ist das Werk am Gasteig

Von Jürgen Moises

Es gibt Familien, die es keine zwei Tage miteinander aushalten und für die ein Fest wie Weihnachten der blanke Horror ist. Wie muss es da einer Familie gehen, die auf unbestimmte Zeit in einem Bunker festsitzt? Das ist jedenfalls die Szenerie, die sich die Münchner Künstlerin Veronika Veit für ihr Video "Im Bunker" ausgedacht hat. Wo genau und warum die Frau, der Mann und die zwei Kinder dort gefangen sind? Man weiß es nicht. Da es aber ab und zu Wellengeräusche gibt, ahnt man: Sie sind irgendwo unter Wasser. Die Sintflut? Eine Art Apokalypse? Vielleicht, am Ende ist das wohl gar nicht so wichtig. Denn der Bunker, er ist vor allem ein symbolischer Raum, der sich aktuell im öffentlichen Raum befindet. Genauer gesagt: Direkt neben dem Eingang zur S-Bahn am Gasteig, wo "Im Bunker" in einem kleinen, grauen Häuschen in Endlosschleife läuft.

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