An Verteidigungsministerinnen und -minister erinnert man sich am ehesten im Zusammenhang mit ihren Skandalen. Oder man verbindet wenigstens ihre Namen mit Fehlern aus ihrer Amtszeit. In den letzten dreißig Jahren ist das nie anders gewesen. Die einzige Ausnahme ist Peter Struck, dem man zugutehielt, dass er nach den Badejahren seines Vorgängers Rudolf Scharping auf seine pfeiferauchende, polternde Art wieder Ruhe nicht nur in die Truppe brachte. Außerdem gehörte Struck, gemeinsam mit dem Generalssohn Thomas de Maizière und Volker Rühe, zu den wenigen Wehrministern seit der Wende, die sich auch intensiv für Sicherheitspolitik und sogar Militärisches interessierten. Gerade die Amtsträger und Amtsträgerinnen der letzten paar Legislaturperioden waren zumeist mehr an sich selbst und/oder ihrer, wie man das militärisch nennt, Anschlussverwendung interessiert als am Verteidigungsministerium.
Verteidigungsminister:Abtreten mit Anlauf
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Im Bendlerblock überwog in den vergangenen Jahren oft der Frust darüber, "wen sie uns jetzt schon wieder geschickt haben": Das Verteidigungsministerium am Landwehrkanal.
(Foto: Imago Stock&People)Scharping, Guttenberg, Lambrecht: Schöner stolpern als an der Spitze des Verteidigungsministeriums kann man in Berlin kaum.
Von Kurt Kister
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