Verlagsgründung:Konzernfrei

Autoren und Verleger in Italien gründen einen unabhängigen Verlag. "Das Schiff des Theseus" soll das Unternehmen heißen, an dem sich auch Umberto Eco mit eigenem Geld beteiligt. Im Frühjahr sticht es in See.

Von Thomas Steinfeld

Über viele Monate hinweg hatte die Übernahme der Verlagsgruppe RCS Libri (Rizzoli Corriere della Sera) durch den Konkurrenten Mondadori als Schreckensvision italienischer Autoren gegolten. Denn zusammen repräsentieren die beiden Unternehmen etwa 40 Prozent des Verlagswesens in diesem Land. Im Oktober wurde die Übernahme dennoch vollzogen - und jetzt sieht alles anders aus: Zuerst kaufte der Verleger und Schriftsteller Roberto Calasso die Anteile an Adelphi, einem der edlen italienischen Verlage, zurück, die er RCS überlassen hatte. Er arbeitet also wieder unabhängig. Am Dienstag nun wurde bekanntgegeben, dass Elisabetta Sgarbi, bislang Verlegerin des renommierten und ebenfalls zu RCS gehörenden Verlags Bompiani das Unternehmen verlässt. Begleitet wird sie nicht nur von einigen prominenten italienischen Autoren wie Umberto Eco, Sandro Veronesi und Edoardo Nesi, sondern auch von internationalen Schriftstellern wie Tahar Ben Jelloun, Michael Cunningham oder Hanif Kureshi.

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