Es gibt unter nicht mehr ganz jungen Journalisten dieser Tage wieder ein paar Gedankenspiele, die sich mit der Teilnahme an Kampfhandlungen beschäftigen. Im Spiegel berichtete ein ehemaliger Zivildienstleistender, er habe dem Wehrersatzamt einen Brief geschickt, in welchem er seine Wehrdienstverweigerung von 1991 widerrufen habe. Eine Statusänderung sozusagen: Der Mann wollte nicht länger dem Pazifismus-Verdacht ausgesetzt sein, sondern zumindest von der inneren Haltung her sein Land, wenn nötig, auch mit Waffen verteidigen. Um allen Spöttereien bezüglich Alter und Wehrtauglichkeit den Hahn zuzudrehen: Es geht nicht so sehr darum, am Ende zu kämpfen, man möchte eher ideell von nun an zu den Soldaten gezählt werden, nicht zu den Verweigerern.
Pazifisten und Patrioten:Das "Vaterland" verteidigen? Da gibt es konkretere Werte
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Wenn ein Sesselpatriot mit großer Geste die eigene Wehrdienstverweigerung in den Neunzigern widerruft, ist es Zeit für eine Verteidigung des Zivildiensts.
Von Hilmar Klute

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