Varusschlacht:Römischer Panzer gefunden

Wissenschaftler haben auf der Grabungsstelle in Kalkriese bei Osnabrück, wo vielleicht die historische Varusschlacht (9 n. Chr.) stattfand, einen römischen Schienenpanzer gefunden. "Er ist bislang der älteste und der einzig erhaltene Schienenpanzer", sagte der kommissarische Leiter der Wissenschaftsabteilung des Museums, Salvatore Ortisi von der Ludwig-Maximilians-Universität München. Obwohl seit der Militärreform des römischen Kaisers Augustus diese Art der Rüstung zur festen Soldatenausstattung der antiken Supermacht gehört habe, gebe es kaum Funde, erklärte der Geschäftsführer des Museums und Parks Kalkriese, Stefan Burmeister. Auch aufgrund der Bodenverhältnisse in Norddeutschland sei kaum damit zu rechnen gewesen, dass ein solches Eisenobjekt mehr als 2000 Jahre überdauere. Mit dem Panzer wurde ein Fesselungsinstrument gefunden, eine sogenannte Halsgeige. Dabei werden die Hände des Gefangenen vor dem Hals fixiert. Die römische Armee führte diese Halsgeigen bei ihren Zügen mit sich, um Kriegsgefangene zu fesseln und sie der Sklaverei zuzuführen. Die Fundsituation könnte nahelegen, dass hier ein überlebender römischer Legionär von den siegreichen Germanen mit dem römischen Unterwerfungssymbol gefesselt worden sei.

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