Süddeutsche Zeitung

USA:Sidney Poitier ist tot

Er erhielt als erster schwarzer Schauspieler den Oscar für eine Hauptrolle.

Der amerikanische Schauspieler Sidney Poitier ist tot. Er sei bereits am Donnerstag im Alter von 94 Jahren gestorben, wie die Nachrichtenagentur AP berichtete. Chester Cooper, stellvertretender Ministerpräsident auf den Bahamas, verkündete: "Wir haben eine Ikone verloren, einen Mentor, einen Kämpfer, einen nationalen Schatz." Poitier wurde in Florida geboren, seine Eltern stammen von den Bahamas, er war dort auch Staatsbürger.

Poitier war der erste schwarzer Schauspieler überhaupt, der einen Oscar für eine Hauptrolle erhielt. 1964 war das, für "Lilien auf dem Felde". Der Film von 1963 erzählt vom Gottvertrauen, in seiner amerikanischen Variante, einem Vertrauen also, das unterstützt wurde von Eigeninitiative, von pragmatischem Sinn und praktischer Tüchtigkeit. 2002 erhielt er nochmal einen Academy Award, für sein Lebenswerk.

1927 in Miami geboren, aber aufgewachsen auf den Bahamas, musste Poitier zunächst mal seinen Bahamas-Akzent loswerden, um am Theater akzeptiert zu werden. Dort arbeitete er unter anderem mit Harry Belafonte, 1950 bekam er seine erste Kinorolle in "No Way Out", ein liberaler Arzt, der es mit dem rassistischen Richard Widmark zu tun kriegt. Auch in "Flucht in Ketten" (1958) war er zu sehen.

Wenige Jahre nach seinem Durchbruch mit "Lilien auf dem Felde" drehte er "In der Hitze der Nacht" mit Rod Steiger und "Rat mal, wer zum Essen kommt" (beide 1967) und wurde ein Kassenstar des amerikanischen Kinos. Viele seiner Filme handelten vom Rassismus, später führte schließlich auch selbst Regie - das erste Mal 1972 bei "Der Weg der Verdammten".

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