US-Zeichentrickserie:Simpsons wegen hoher Gagen vor dem Aus

Es gibt mächtig Ärger in Springfield. Zwischen der Produktionsfirma Fox und den Sprechern der amerikanischen Erfolgsserie "The Simpsons" ist ein heftiger Streit um die Gage entbrannt. Gibt es keine Einigung, ist die gelbe Familie am Ende.

Seit mehr als 20 Jahren bevölkert die gelbe Truppe um Homer, Marge, Bart, Lisa und Maggie die Fernsehwelt. Wie kein zweites Format nehmen die Simpsons die amerikanische Mittelklasse auf die Schippe. Länger als sie gibt es keine andere Zeichentrickserie. Vor kurzem erst lief in den USA die 23. Staffel der erfolgreichen Satireserie an. Es könnte die letzte sein.

Simpsons

Erleichterung bei den Fans der "Simpsons": Die Trickserie kehrt für zwei weitere Staffeln auf den Bildschirm zurück.

(Foto: AP)

Denn zwischen der Produktionsfirma 20th Century Fox und dem Sprecher-Ensemble gibt es Streit. Die Verhandlungen um die Höhe der Gage seien in einer Sackgasse gelandet, berichtete die amerikanische Zeitung The Daily Beast. Fox will sparen und den Sprechern zukünftig 45 Prozent weniger zahlen - also die Gagen um fast die Hälfte kürzen. Der Sender begründet das mit zu hohen Produktionskosten.

Fox äußerte sich schriftlich so: "Wir glauben, dass diese brilliante Serie fortgesetzt werden kann und sollte. Aber wir können unter den gegenwärtigen finanziellen Rahmenbedingungen keine weiteren Staffeln produzieren." Homer Simpson würde wohl "Nein!" schreien - sein berühmter Ausruf, wenn ihm ein Missgeschick widerfährt.

Die Sprecher der Serie wollen die Einbußen aber nicht mittragen. Sie hatten zuvor angeboten, auf 30 Prozent der Gage zu verzichten - wenn sie dafür auch am Gewinn der Serie beteiligt werden. Das wiederum hatte Fox abgelehnt. Die Sprecher können jedoch damit punkten, dass sie die Charaktere mit ihrer Stimme zum Leben erwecken. Pro Jahr verdient jeder der sechs Hauptsprecher von Homer, Marge, Bart und Lisa Simpson, Mr. Burns und einigen anderen derzeit etwa acht Millionen Dollar - für insgesamt 22 Wochen Arbeit.

Es ist nicht das erste Mal, dass es zu Auseinandersetzungen um die Gage kommt. Im Jahr 2004 wurde sogar einen Monat lang gestreikt. Damals und bisher auch sonst kam es jedoch noch immer zu einer Einigung. Für Fox war die Serie bisher hochprofitabel. In diesem Jahr sind die US-Quoten allerdings im Vergleich zu 2010 um 14 Prozent zurückgegangen. Manche spekulieren schon, Fox wolle die Serie deshalb loswerden. Fox ließ jedoch verlauten: "Wir hoffen, dass wir zu einer Einigung mit den Sprechern kommen werden, die erlaubt, dass Die Simpsons die Zuschauer noch viele weitere Jahre mit neuen Folgen unterhalten werden."

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