Süddeutsche Zeitung

US-Soulsängerin:Trauer um Soulsängerin Sharon Jones

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Die US-Soulsängerin Sharon Jones ist am Freitag im Alter von 60 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben. Das teilte ihr Management auf der Website der Künstlerin mit. "Wir sind tieftraurig mitteilen zu müssen, dass Sharon Jones nach einem heldenhaften Kampf gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs von uns gegangen ist", heißt es dort. Sie sei in ihren letzten Stunden von ihren Liebsten - darunter auch ihre Bandkollegen - umgeben gewesen.

Die Soul- und Funksängerin, geboren in den Südstaaten und aufgewachsen in der New Yorker Bronx, nahm seit 2002 mehrere Alben mit den "Dap Kings" auf. Gemeinsam mit der Soul-Revival-Band war sie 2015 für einen Grammy in der Kategorie bestes R&B-Album nominiert. Insgesamt brachte Jones sieben Alben auf den Markt, das letzte im Jahr 2015 mit dem Titel "It's a Holiday Soul Party".

Betörende Stimme ohne Label

Trotz vieler Versuche scheiterte Jones in jungen Jahren immer wieder an den Plattenbossen. Zwanzig Jahre lang arbeitete sie vergeblich an einer Solokarriere. Ihr Geld verdiente sie als Wärterin im berüchtigten Gefängnis auf Rikers Island. Nebenbei sang sie im Kirchenchor und wurde als Backgroundsängerin für Studioaufnahmen gebucht. Bekanntheit erlangte sie erst, da war sie schon 40. Vorher sei sie zu klein, zu fett zu schwarz und später zu alt gewesen, sagte sie im Juli in einem Interview mit der New York Times.

2013 wurde bei ihr ein Gallenkarzinom diagnostiziert. Sie unterzog sich einer Chemotherapie. Der Krebs zog sich zunächst zurück, doch im vergangenen Jahr begann er wieder zu streuen. Trotz erneuter Chemotherapie ging Sharon Jones im Sommer auf Tour. "Auf der Bühne zu stehen, das ist meine Therapie", so Jones.

Tiefe Trauer im Netz

In den sozialen Netzwerken haben zahlreiche Musiker und Schauspieler ihr Beileid bekundet. Die Sängerin war für viele nicht nur eine Showgröße, sondern auch eine Quelle der Inspiration. So schreibt etwa Produzent Mark Ronson: "Sharon Jones hatte eine der tollsten, herzzerreißendsten Stimmen der jüngsten Zeit. Wir werden sie so vermissen."

Und die kanadische Indie-Sängerin Amy Millan schreibt auf Twitter: "Sie machte den ganzen Raum sexy. Sie brachte auch das schwierigste Publikum zum Tanzen."

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