US-Politikwissenschaftler:Samuel Huntington ist tot

Der Politologe Samuel P. Huntington ist im Alter von 81 Jahren gestorben. Sein Werk "Kampf der Kulturen" gehört zu den meistzitierten politikwissenschaftlichen Werken.

Der bekannte Politikwissenschaftler Samuel P. Huntington ist im Alter von 81 Jahren in den USA gestorben. Er sei bereits am 24. Dezember auf der Insel Martha's Vineyard an der US-Ostküste gestorben, teilte die Harvard-Universität am Samstag auf ihrer Website mit.

US-Politikwissenschaftler: Samuel P. Huntington gehörte zu den berühmtesten Politologen. Sein Werk "Clash of Civilizations" gehört zu den meistzitierten Werken.

Samuel P. Huntington gehörte zu den berühmtesten Politologen. Sein Werk "Clash of Civilizations" gehört zu den meistzitierten Werken.

(Foto: Foto: AFP)

Huntington hatte jahrzehntelang als Professor an der renommierten Elite-Universität gelehrt. Weltweit bekannt machte ihn sein 1996 veröffentlichtes Werk "Kampf der Kulturen", das im englischen Original den Titel "The Clash of Civilizations" trägt. Es wurde in 39 Sprachen übersetzt.

Huntington vertritt darin die These, dass nach dem Ende des Kalten Krieges gewaltsame Konflikte nicht mehr aus den Gegensätzen zwischen Nationalstaaten, sondern aus den gegensätzlichen Kulturen und Religionen der großen Zivilisationen entstünden.

Huntington wurde den Angaben zufolge am 18. April 1927 in New York als Sohn eines Publizisten und einer Schriftstellerin geboren. Bereits mit 18 Jahren hatte er einen Abschluss der renommierten Yale-Universität in der Tasche. 1949 begann er, in Harvard zu lehren.

"Es ist für mich schwierig, mir eine lohnendere oder angenehmere Berufslaufbahn vorzustellen, als hier zu lehren", schrieb er vergangenes Jahr anlässlich seines Ausscheidens aus dem Lehrbetrieb nach 58 Jahren.

Huntingtons langjähriger Freund, der emeritierte Harvard-Wirtschaftsprofessor Henry Rosovsky, lobte ihn als "einen der einflussreichsten Politikwissenschaftler der vergangenen fünfzig Jahre". "Überall in der Welt studierten und diskutierten Menschen seine Gedanken", zitierte die Harvard-Website Rosovsky. Nach Angaben seiner Frau Nancy Arkelyan Huntington war Huntington zeitlebens ein Demokrat, hieß auf der Seite weiter.

Huntington soll den Angaben zufolge bei einer Trauerfeier im familiären Kreis auf Martha's Vineyard beigesetzt werden.

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