Süddeutsche Zeitung

US-Medien:Hearst will Geld für Online-Inhalte

Gratis war gestern: In der Medienkrise greift der US-Medienkonzern Hearst zu drastischen Mitteln - und will Nutzer öfter für Webinhalte zahlen lassen.

In Abkehr von einem langjährigen Trend wollen die Zeitungen des US-Medienkonzerns Hearst verstärkt Geld für ihre Online-Angebote verlangen. Das kündigte der Chef der Hearst- Zeitungsgruppe, Steven Swartz, in einem internen Schreiben an die Mitarbeiter an, das am Wochenende vom Wall Street Journal veröffentlicht wurde.

Die Idee ist, dass ein Teil der heute kostenlosen Artikel im Internet nur für Bezahlung angeboten wird. In den vergangenen Jahren hatte sich auch bei US-Zeitungen eher der Trend durchgesetzt, möglichst viele Angebote kostenlos zu machen, um mehr Nutzer und Werbung anzulocken.

Mit der schweren Wirtschaftskrise brachen allerdings die Online-Werbeerlöse ein, räumte Swartz ein. Hinzu kommen stetige Auflagenrückgänge. Hearst hatte deswegen das Geschäftsmodell seiner Zeitungsgruppe untersucht - mit einem alarmierenden Ergebnis. "Eine unausweichliche Schlussfolgerung unserer Analyse ist, dass unsere Kostenstruktur erheblich von dem heutigen Umsatzpotenzial unserer Branche abweicht", schrieb Swartz.

Hearst, einer der großen US-Medienkonzerne, gibt 16 Zeitungen heraus, darunter den San Francisco Chronicle, den Houston Chronicle oder den Seattle Post Intelligencer. Das Magazin Fortune berichtete, Hearst erwäge auch, einen eigenen E-Book-Reader auf den Markt zu bringen, um seine Print-Titel verstärkt in digitaler Form zu vertreiben.

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dpa/ihe/hai
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