Tauben sind gefährlich. Angeblich übertragen die "Ratten der Lüfte" Krankheiten. Sie leben im Müll. Taubenkot ist ätzend. Ihr penetrantes Gurren treibt einen in den Wahnsinn. Laut Bundesgesundheitsrat gehören die Stadttauben zur Gruppe der Schädlinge: "Von Tauben gehen schwerwiegende gesundheitliche Gefahren aus. Hinzu kommen wirtschaftliche Schäden an Gebäuden." Zum Glück gibt es die Firma Rentokil, die ihren Kunden "Taubenabwehr-Systeme" anbietet, etwa in Form von "Edelstahlspitzen, die im Ergebnis zu einer vollständigen Anflug-, Aufenthalts- und Nistsperre von Tauben führen". Man muss also nicht mehr, um mit Georg Kreisler zu sprechen - "geh' ma Tauben vergiften im Park" - zu Arsen greifen.
Urbanismus:Deine Stadt hasst dich
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Sogenannte "Anti-Homeless Spikes" wie hier vor einem Apartmenthaus an der Southwark Bridge Road in London sorgen immer wieder für Empörung.
Bild: mauritius images -
In New York wehrt sich sogar ein sägehaft ummantelter Wasserhydrant gegen jede Form der Annäherung.
Bild: Cory Doctorow/CC BY-SA 2.0 -
Das Phänomen der "devensiven Architektur", das Obdachlose davon abhalten soll, sich niederzulassen, greift immer mehr um sich.
Bild: Alan Stanton/gemeinfrei -
In China, hier in Nanning, werden die von Brücken überwölbten Plätze teilweise mit pyramidenförmigen Betonfertigteilen menschenresistent gemacht.
Bild: picture alliance/dpa -
Zacken, Spitzen und Dornen scheinen die Ornamente unserer Epoche zu sein. Es ist, als ob die Städte rufen würden: Verschwinde! Hau ab!
Bild: mauritius images
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Dornen, Zacken, Spitzen: Immer mehr Gemeinden wehren sich mit drastischen Mitteln gegen Obdachlose. Was kommt als Nächstes - Tretminen?
Von Gerhard Matzig