Jakob Springfeld hat Angst. Jeder in Zwickau weiß, wofür er steht. Als Neonazis vor seinem Elternhaus auf und ab marschieren, hinterlassen sie eine Nachricht: „Good Night Left Side“ steht darauf. Einem Freund wird „Zecken klatschen“ an den Briefkasten geklebt, Linke müssen sich in einer Tankstelle verstecken, um rechten Schlägertrupps zu entkommen. „Ich will nicht als Opfer dastehen, schon gar nicht vor diesen beschissenen Nazis. Aber wir alle haben Angst. Ich habe Angst“, schreibt Jakob Springfeld im ersten Kapitel. „Nachtgedanken“ heißt es, wie jenes Gedicht von Heinrich Heine, dessen Anfang berühmt ist: „Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht.“
Rechtsextremismus:Um den Schlaf gebracht
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In „Unter Nazis“ berichtet Jakob Springfeld von seinem persönlichen Einsatz gegen Rechts. Ein ungeheures Buch, das jetzt endlich in die Schulen gehört.
Von Christine Knödler
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