Unnützes Google-Doodle-Wissen:Gabriele Münter und das Schweigen der Männer

Gabriele Münter

Google ehrt Gabriele Münter mit einem Google Doodle.

(Foto: Screenshot Google)

Gabriele Münter war Muse von Wassily Kandinsky und berühmte Malerin des Expressionismus. Doch es gab eine Zeit, in der ihre Bilder angespuckt wurden. Heute dürften sich noch in so manchem Familien-Fundus Münter-Werke finden.

Von Tobias Dorfer

Immer wieder zeigt Google auf der Startseite bunte Bilder oder Animationen - und erinnert damit an besondere Menschen oder Ereignisse. Wir sagen Ihnen, was Sie zum Google-Doodle unbedingt wissen müssen. Heute: 137. Geburtstag der 1962 gestorbenen Künstlerin Gabriele Münter.

Das ist zu sehen:

"Jawlensky und Werefkin" - eines der bekanntesten Bilder der Malerin Gabriele Münter. Es zeigt das Künstlerpaar Alexej von Jawlensky und Baronin Marianne von Werefkin, mit denen Münter und ihr Malerkollege Wassily Kandinsky (mit dem sie zeitweise liiert war) eine gewisse Zeit lang eng zusammenarbeiteten. Gabriele Münter, geboren 1877, zählt zu den wichtigsten deutschen Vertreterinnen des Expressionismus. Eng verbunden war sie mit der Künstlervereinigung "Blauer Reiter" und mit Wassily Kandinsky, mit dem sie sogar verlobt war und als dessen Muse sie galt. Viele Werke Gabriele Münters sind heute - zusammen mit Bildern Kandinskys und anderer Mitglieder des Blauen Reiters - im Lenbachhaus München zu sehen. Hier eine Auswahl ihrer schönsten Bilder:

Dinge, die Sie wissen müssen:

  • Die bestimmende Figur im Leben von Gabriele Münter war Wassily Kandinsky. Mit ihm war sie mehr als zehn Jahre lang verlobt. Zusammen unternahmen sie Reisen, organisierten Ausstellungen, lebten in Murnau am Staffelsee. Münter war mehr als nur eine Muse des russischen Künstlers. Zeitweise übernahm sie sogar den Verkauf seiner Bilder. Die Trennung verlief jedoch wenig harmonisch. Kandinsky kehrte während des Ersten Weltkriegs ohne Münter nach Russland zurück und reagierte nicht mehr auf die Briefe seiner Verlobten. Die gab sogar eine Suchmeldung auf. Erst Jahre später erfuhr sie, dass ihr Geliebter zu diesem Zeitpunkt bereits eine andere Frau geheiratet hatte.
  • Zusammen mit anderen renommierten Künstlern des Expressionismus waren Gabriele Münter und Wassily Kandinsky Mitglied der Neuen Künstlervereinigung München. Deren erste Ausstellung fand im Dezember 1909 in der Galerie Heinrich Thannhauser statt. Presse und Kunstliebhaber waren gar nicht begeistert. Einer Anekdote zufolge musste Galerist Thannhauser jeden Abend die Bilder abtrocknen, weil sie von Besuchern angespuckt worden waren.
  • Im ein oder anderen Familienfundus befindet sich noch heute ein wertvolles Gemälde Gabriele Münters. Denn nach dem Ersten Weltkrieg musste sie als Auftragsmalerin dringend Geld verdienen. Zum Lebensunterhalt porträtierte sie damals Gäste im "Erholungsheim für Gesunde" auf Schloss Elmau bei Mittenwald.
  • In Murnau war Gabriele Münter sehr beliebt. Sogar ein Gratis-Haarschnitt beim Friseur war da drin. der Friseur schnitt ihr einmal umsonst die Haare. "Einmal kam Gabriele Münter zu uns in das Geschäft, hatte aber kein Geld. Da hat meine Chefin gesagt: Hermann, schneid' Du der Dame die Haare. Ich hab' mein Bestes getan, und sie brauchte dafür nichts zu bezahlen", erinnert sich ein ehemaliger Angestellter im Münchner Merkur.

Interessant für:

Freunde des deutsch-russischen Dialogs, verlassene Frauen und alle, die noch nicht im Münchner Lenbachhaus waren.

Mit diesem Satz können Sie beim Mittagessen punkten:

"Echte Kunst ist eigensinnig." (Zitat von Gabriele Münter)

Sehen Sie alle Folgen unseres Google-Doodle-Wissens hier.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: