László L. Simon war ein treuer, wenn auch nicht immer geschätzter Wegbegleiter von Viktor Orbán, ein Fidesz-Mann nicht der ersten, aber doch der zweiten Stunde. Zu den engen Studienfreunden des späteren Ministerpräsidenten, der kurz vor der Wende den "Bund Junger Demokraten" gründete, gehörte er zwar nicht. Aber als Orbán 2010 zum zweiten Mal die Wahlen gewann, da war er dabei. Der Geschichts- und Literaturlehrer, Schriftsteller und Funktionär diverser Autorenverbände wollte eine Rolle spielen in der kulturellen Revolution, die der Chef ausgerufen hatte. Beim Kampf gegen liberale Eliten und für ein neues Ungarn. Das hielt ihn aber zugleich nicht davon ab, bisweilen politische Interventionen in die Literatur zu kritisieren.
Ungarn:Wegen Widerspruch gefeuert
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László L. Simon ist als Leiter des Budapester Nationalmuseums gefeuert worden. Der ungarischen Regierung missfällt sein Umgang mit Fotografien queerer Menschen in der World-Press-Foto-Ausstellung.
Von Cathrin Kahlweit
Kultur und Politik:Wäre doch gelacht
Die Puppenspielerin Shlomit Tripp schafft etwas, das momentan nur noch wenigen gelingt: Bei ihr sitzen orthodoxe Juden neben strenggläubigen Muslimen, und am Ende freuen sich alle über das Schwein, das koscher sein möchte, oder den König mit Ringelsocken. Wenn es nur so einfach wäre.
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