Süddeutsche Zeitung

Unesco:Jüdisches Erbe und Limes sind Weltkulturerbe

Jüdische "SchUM"-Stätten in Rheinland-Pfalz und der Niedergermanische Limes werden in die Liste aufgenommen.

Deutschland erhält zwei neue Welterbestätten. Zum ersten Mal zeichnete die Unesco jüdisches Kulturgut in Deutschland aus, indem der begehrte Titel an die sogenannten SchUM-Stätten Mainz, Worms und Speyer als eine Wiege des europäischen Judentums ging. Zu den Welterbestätten gehören die alten Friedhöfe in Mainz und Worms, die Wormser Synagoge und der Speyerer Judenhof mit seinem mittelalterlichen Ritualbad.

Auch der Niedergermanische Limes als Teil der Grenze des antiken Römischen Reiches wurde als neues Welterbe eingestuft. Der rund 400 Kilometer lange Niedergermanische Limes mit seinen Kastellen und Legionslagern verläuft entlang des Rheines. Das zuständige Komitee der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation (Unesco) traf die Entscheidung am Dienstag auf seiner Sitzung im chinesischen Fuzhou.

Die "SchUM"-Stätten sind das erste jüdische Welterbe auf deutschem Boden. Im Mittelalter hatten sich die Juden aus den drei Städten am Rhein zum Bund der "SchUM"-Gemeinden zusammengeschlossen, der seinen Namen von den Anfangsbuchstaben der hebräischen Städtenamen von Speyer (Schpira), Worms (Warmaisa) und Mainz (Magenza) erhalten hatte. Die "SchUM"-Gemeinden gelten als Wiege der mitteleuropäischen jüdischen Kultur.

Nach der Auszeichnung der Kurorte Baden-Baden, Bad Ems und Bad Kissingen gemeinsam mit acht anderen europäischen Bädern sowie der Künstlerkolonie Mathildenhöhe in Darmstadt am Wochenende wurden in der laufenden Sitzung bisher insgesamt vier deutsche Stätten in die Liste aufgenommen.

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