Umbau:Parkhaus Salvatorgarage

Das aufgestockte Parkhaus mit einer computergenerierten Musterfassade des Architekten Peter Haimerl steht am Salvatorplatz in München.

Kategorie: Umbau

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(Foto: Foto: Florian Holzherr)

Parkhaus Salvatorgarage, München 2006

Architekt: Peter Haimerl, Studio für Architektur, München www.zoom-town.eu

Bauherr: HVB Immobilien AG, München

Im Rahmen der Sanierung des Büro- und Garagengebäudes wurde die Salvatorgarage um 2 ½ Geschosse erhöht. Die Gestaltung der neuen Fassade war im Hinblick auf die historische Umgebung und das Bestandsgebäude, das sowohl als Einzeldenkmal unter Denkmalschutz steht, sowie auch im Umgriff eines Ensemblebereichs liegt, von großer Bedeutung, denn das Büro- und Garagengebäude befindet sich inmitten der Münchner Altstadt: Direkt an das Parkhaus angrenzend findet man die Reste der ehemaligen, mittelalterlichen Stadtmauer, sowie Teile des Jungfernturms von 1430. Das bestehende Parkhaus von Franz Hart (1964/ 1965) orientiert sich in seiner Materialität an den Resten der Stadtmauer. Die freiliegende Ziegelmauer wurde dort aufgenommen und weitergeführt.

Computergeneriert Das Muster der neuen Fassade aus verzinktem Stahl ist nicht ein zufälliges Mikado von Stahlstäben, auch kein rhythmisches Arrangement, sondern es wurde computergeneriert. Ausgehend von Stäben in der Breite des dünnformatigen Ziegels des Bestandsgebäudes und einer Stablänge von 1,50 m wurde digital ein ornamentales Geflecht entwickelt. Dieses bildet die lebende Natur nach, ist dabei aber keine florale Girlande, sondern eine sich aus dem Computer selbst generierende Wachstumsstrukture. Wachstum wurde nach den Gesetzen der Mathematik simuliert. Der Entwurfsprozess wurde also der Technik anvertraut.

Floraldigital Entstanden ist ein Garten für Autos über den Dächern von München. Ein technischer, paradiesischer Ort in ornamentalem Funktionalismus, üppig und gleichzeitig industriell gestaltet. Er ist eine vitale Alternative zu den puristischen, schmucklosen Parkhäusern, ist eine Architektur, die über die reine und demonstrative Funktionserfüllung hinausgeht, die Opulenz nicht ausschließt. Die verzinkte Fassade eine ornamentale Hülle - nicht mehr und nicht weniger.

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