Der Regisseur Ulrich Rasche ist ein Terrorist. Seine Inszenierungen sind Folterkammern, in denen die Stücke so lange malträtiert und auf der Streckbank gequält werden, bis sie ihren dunklen Kern aus Hass und Verzweiflung freigeben. Rasches Folterinstrument ist seine gleichzeitig hochvirtuose und brachiale Formsprache. Im präzis getakteten, ruckhaft gedehnten Gleichschritt marschieren die Chöre in einer "Walking Dead"-Choreografie auf, eine Kreuzung aus Raubtieren und Körperrobotern.
Theater:Jedes Wort ein Faustschlag
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Ulrich Rasche zerlegt Georg Büchners "Leonce und Lena" am Deutschen Theater Berlin mit Klassenkampf-Parolen und viel Hass-Energie.
Von Peter Laudenbach

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