Das Büro des Dark Lord des deutschen Debattenzirkus im schicken Berliner Springer-Hauptquartier ist erstaunlich klein und unprätentiös. Eher Feuilletonisten-Kammerl als alter Starjournalisten-Prunk. Kein namhafter deutscher Meinungsmacher wettert so unerbittlich und so ausdauernd gegen alles Linksliberale wie der 58-jährige Mann, der hier arbeitet: Welt-Herausgeber Ulf Poschardt. Seit Jahren schon. In so gut wie jedem einzelnen seiner politischen Kommentare und Leitartikel, in seinen Talkshow- und Podcast-Auftritten, in Reden und in den Tausenden Social-Media-Posts. Und jetzt also auch weit vorn auf der Bestsellerliste mit dem Buch zur Show: „Shitbürgertum“. Die Invektive trägt es kurzerhand im Titel.
PolarisierungLieber geil angreifen
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Niemand verachtet das linksliberale Bürgertum so wortgewaltig wie der „Welt“-Herausgeber Ulf Poschardt. Aber allein ist er damit nicht. Sein Buch „Shitbürgertum“ ist der Sachbuch-Bestseller der Saison. Eine Begegnung mit dem Dark Lord des deutschen Debattenzirkus.

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