Heruntergelassene Rolläden, die drei Eingangstüren verschlossen. Wer Istanbuls Einkaufsmeile İstiklal Caddesi entlangschlendert, stutzt. Denn an dem eleganten weißen Bürgerhaus mit der Hausnummer 136, wenige Schritte von der historischen Tünel-Bahn entfernt, sind die sonst tagtäglich weit geöffneten Glastüren geschlossen. Seit Beginn des Jahres hat "Salt Beyoğlu", das mondäne Kunst- und Ausstellungshaus, geschlossen. Besucher werden auf den zweiten, kleineren Standort von "Salt" in dem historischen Gebäude der Ottoman-Bank in Galata verwiesen.
Türkische Kunstszene:Vorstellung von Gesellschaft
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Ein Mann für vorsichtige Formlierungen: Vasif Kortun auf der Biennale in Venedig, 2011.
Bild: Getty Images Entertainment/Getty -
Ein Bild vergangener Zeiten: Die weit geöffneten Glastüren des eleganten weißen Bürgerhauses unweit der Tünel-Bahn luden seine Besucher zum Eintritt.
Bild: Iwan Baan -
Seit Beginn des Jahres hat "Salt Beyoğlu", das mondäne Kunst- und Ausstellungshaus, geschlossen. Hier zu sehen: das "Walk-In-Cinema" im Erdgeschoss.
Bild: Iwan Baan -
Anfang der 2000er-Jahre wurden zahlreiche Galerien, Messen und Kunstsammlungen eröffnet. Geht es diesem Kunstwunder am Bosporus jetzt an den Kragen?
Bild: Mustafa Hazneci/SALT -
2001 gründete Vasif Kortun die "Platform Garanti", aus der Salt hervorging. Um das Kunstzentrum dürfte manche europäische Metropole Istanbul beneiden.
Bild: Mustafa Hazneci/SALT -
Die Gerüchte über politischen Druck hinter den Kulissen sind plausibler als sonst: Salt zeigte die Geschichte sozialer Bewegungen der Türkei nach 1980.
Bild: Mustafa Hazneci/SALT -
Das repressive Klima in der Türkei nimmt zu. Herausfordernde künstlerische Konzepte werden in Zukunft wohl nicht mehr so leicht umzusetzen sein.
Bild: Mustafa Hazneci/SALT
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Istanbuls Kunsthaus "Salt" schließt, angeblich aus technischen Gründen. Und doch drängt sich der Eindruck auf, dass politischer Druck ausgeübt wurde auf eine dezidiert kritische Kultur-Institution.
Von Ingo Arend
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