Wenn Frauen in der Inneneinrichtung verschwinden, ist zuvor etwas Unaussprechliches geschehen. Das weiß man spätestens seit Ingeborg Bachmanns Roman "Malina", an dessen Ende die namenlose Erzählerin auf der Flucht vor den Traumata von Weltkrieg und Vergewaltigung in der Wand ihrer Wohnung verschwindet. Es dürfte kein Zufall sein, dass Tereza Semotamová in ihrem Debütroman "Im Schrank", den Martina Lisa ins Deutsche übersetzt hat, eine Reihe von Bachmannzitaten verarbeitet: Auch ihre Erzählerin Hana zieht sich angesichts einer gewaltvollen Umwelt ins titelgebende Möbelstück zurück.
Tschechien:Dieses namenlose Du
Wenn Frauen in der Inneneinrichtung verschwinden: "Im Schrank", das Debüt von Tereza Semotamová.
Von Lea Schneider
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