Einen einzigartigen Fan-Ansturm hatte Michael Jackson bereits mit seinem geplanten Comeback im März ausgelöst. Schon am ersten Tag des offiziellen Verkaufs für seine 50 Londoner Konzerte waren alle Tickets vergriffen, eine Million Menschen wollten den "King of Pop" live erleben.
Michael Jackson: 1,6 Millionen wollten Karten für die Trauerfeier des Megastars.
(Foto: Foto: ap)Nach seinem Tod hat sich Jackson jetzt noch einmal übertroffen. 1,6 Millionen wollen am Dienstag bei einer Trauerfeier in Los Angeles von dem Megastar Abschied nehmen. So viele Menschen hatten sich nach Auskunft eines Sprechers der Jackson- Familie bis zum Anmeldeschluss am Sonntagmorgen 3 Uhr deutscher Zeit in einer Online-Lotterie um Karten beworben.
Eine Million Schaulustige
Ein wahres Glücksspiel: Der Run auf die Tickets ließ die Server in die Knie gehen, die Seite verzeichnete eine halbe Milliarde Zugriffe in den ersten 90 Minuten, rund 12.000 Klicks pro Sekunde. Auch die schlechten Gewinnchancen konnten den Ansturm nicht bremsen. Bis Montagnacht sollten die Bewerber per E-Mail erfahren, ob sie zu den 8750 Glücklichen gehören, die jeweils zwei Eintrittskarten erhalten. 11.000 Fans können die Trauerfeier im Staples Center erleben, 6500 müssen mit einer Live-Übertragung im nahe gelegenen Nokia-Theater vorlieb nehmen.
Eine Megashow mit Superstars und weltweiten Live-Schaltungen, mehr als 750 Millionen Zuschauer am Bildschirm und vielleicht eine Million Schaulustige in den Straßen von Los Angeles? Pausenlos wird über Jacksons Finale spekuliert, und doch tappten die US-Medien am Sonntag noch im Dunkeln.
"Dreamgirls"-Star Jennifer Hudson werde auf der Bühne stehen, brachte der Sender CNN in Erfahrung, andere warteten mit Namen wie Elizabeth Taylor, Diana Ross und Paul McCartney auf. Doch bestätigen wollten die Veranstalter und Jacksons Familie nichts. Fest steht nur: Die Feier soll um 19 Uhr deutscher Zeit in dem 20.000 Menschen fassenden Sport- und Konzertstadion in Downtown Los Angeles beginnen, wo Jackson noch einen Tag vor seinem Tod für die Londoner Konzerte geprobt hatte.
Beerdigung im Familiengrab
Ob die Fans Jacksons aufgebahrten Leichnam zu sehen bekommen, ist ebenso ungewiss. Das hätte die Familie noch nicht entschieden - mit diesen Worten fachte Sprecher Ken Sunshine am Samstag das Rätselraten noch an. Mit Barrikaden und Satelliten-Wagen haben Polizei und TV-Reporter am Forest Lawn-Friedhof in Hollywood vorsichtshalber Stellung bezogen.
Hier könnte Jackson im Familiengrab, wo schon seine Großmutter liegt, beerdigt werden. Jacksons Bruder Jermaine zufolge will sich die Familie vor dem öffentlichen Abschied mit einigen handverlesenen Gästen an einem unbekannten Ort zu einer kleinen privaten Zeremonie treffen.
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