Tracy Letts im Porträt:Problemfall mittelalter Mann

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Wheeler (Felix Rech) hat Glück: So ziemlich jede jüngere Frau, die er kennen lernt, will sofort mit ihm ins Bett, auch die kultivierte Jules (Stephanie Eidt). (Foto: Matthias Horn)

Direkt, ernst und unverschnörkelt wie seine Stücke: US-Dramatiker Tracy Letts.

Von Peter Laudenbach

Wenn man den derzeit erfolgreichsten amerikanischen Dramatiker trifft, kann man schon mal kurz aufgeregt und etwas nervös werden. Zumal Tracy Letts nebenbei noch Pulitzer-Preisträger, gut beschäftigter Drehbuchautor und mit Preisen überhäufter Theater- und Filmschauspieler ist. Spätestens seit seiner Rolle als CIA-Direktor in der Serie "Homeland" dürfte er auch jenseits des Theaters einige Bekanntheit genießen. Das Theaterstück, das ihm vor einigen Jahren den internationalen Durchbruch bescherte, "August: Osage County", zeigt ein eher düsteres Gesellschaftspanorama in Form einer breit aufgefächerten Familiengeschichte. Hinter der Oberfläche des well-made play geht es ungemütlich wie bei Tennessee Williams zu, zumindest für "August: Osage County" offenkundig eines der Vorbilder für Tracy Letts. Hierzulande wurde das Stück unter dem Titel "Eine Familie" so etwa an jedem dritten Theater gespielt: endlich ein Dramatiker, der kraftvoll und direkt Geschichten erzählen, zeitgenössische Charaktere entwickeln und dabei die großen Fragen stellen kann.

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