Ein Zimmer für sich allein. Das wär's. Darin könnte Tove Gedichte schreiben, endlich allein sein und nicht nur, wie ihr Vater vermutet, darin "Nägel kauen und in der Nase bohren". "A room of one's own" heißt der berühmte Essay von Virginia Woolf, der 1929 erschien und in dem sie "500 Pfund" und eben das eigene Zimmer, also Unabhängigkeit, zur Bedingung für schreibende Frauen erklärte. Mit Sicherheit kannte die dänische Autorin Tove Ditlevsen (1917-1976) diesen Text, als sie 1967 und 1971 die drei fulminanten Bücher "Kindheit", "Jugend" und "Abhängigkeit" über ihr Leben schrieb. Texte, in denen es auch um Ditlevsens Selbstbehauptung als Autorin geht, um diesen ungeheuren Drang, für den im frühen 20. Jahrhundert auch in Kopenhagen besonders für Mädchen wenig Raum war.
Kopenhagen-Trilogie in München:Süchtig nach Dichtung, Männern, Methadon
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Mit Wucht prescht Regisseurin Elsa-Sophie Jach am Münchner Residenztheater durch die "Kopenhagen-Trilogie", den fulminanten Lebensbericht der Schriftstellerin Tove Ditlevsen.
Von Christiane Lutz
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