Zum Tod von Tony Marshall:Der große Vorsänger

Zum Tod von Tony Marshall: Tony Marshall (1938-2023).

Tony Marshall (1938-2023).

(Foto: Uli Deck/picture alliance / Uli Deck/dpa)

"Ach lass mich doch in deinem Wald der Oberförster sein": Er gab den Leuten, was sie wollten - und musste sich dafür nicht mal verstellen. Zum Tod des Schlagerstars Tony Marshall.

Nachruf von Holger Gertz

Damals, in den heiligen Zeiten der "ZDF-Hitparade", sangen die Interpreten ihre Schlager und spielten zugleich ihre Rollen, beides war ihnen passgenau auf den Leib genäht. Es sollte alles seine gute Ordnung haben, im Leben da draußen wie auch in der Hitparade, die ein eigenes abgestecktes Paradies war, in dem alle Menschen gut miteinander klarkamen. Die sehnsuchtsvolle Griechin Vicky Leandros, der einsame Jugoslawe Bata Illic, die immer lustigen Nachkriegs-Briten wie Graham Bonney, dazu die deutschen Herzensbrecher, namenstechnisch natürlich sauber internationalisiert: Roy Black, Rex Gildo. Manchmal war einer da, der Ivan Rebroff hieß und auch im Sommer immer Pelzkleidung trug, Rebroff war der durchaus gruselige Scheinrusse im Reich des Schnarrers Heck. Denn eigentlich hieß Rebroff doch Hans Rolf Rippert und kam aus Spandau.

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Wann immer er auftreten darf, tritt der Schlagerheld Bata Illic auf. Sein Publikum ist auch noch da. Von einem, der gerade in diesen Zeiten merkt, dass es leichter ist, von der Einsamkeit zu singen, als mit ihr umzugehen.

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