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Ob Tina Turner nun am heutigen Mittwoch wirklich 70 Jahre alt wird ist umstritten. Unbestritten bleibt aber, dass die Sängerin die größten Arenen der Republik füllte und ihr Ende nicht als eine dieser tragischen Fußnoten der Soulgeschichte fand, sondern nach wie vor als einer der größten Stars des Rock gilt.
Text: sueddeutsche.de
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Ihr Erfolgsalbum "Beyond - Buddhist and Christian Prayers" veröffentlicht sie nun in einer erweiterten "Gold Edition". Für diese limitierte Sonderausgabe hat Tina Turner drei neue Chants aufgenommen: "Sound of Mystic Law", "Purity of Mind" und "Power of Forgiveness".
Tina Turner und Mel Gibson / Foto: ap
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Ihr Erfolg hat aber nicht nur mit ihrer Musik zu tun. Genauso wichtig ist die Geschichte von der unschuldig gefallenen und wieder auferstandenen Selfmade-Künstlerin, einer vom Unglück gestärkten Seele, die sich dank spät erworbener Unverwundbarkeit noch immer mit engen Pailletten-Kleidchen und Gogo-Posen auf die Bühne wagt.
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Tina Turner als Frauenrechtskämpferin? Ihr Karrierestart Mitte der fünfziger Jahre spricht kaum dafür:
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Da formt Bandboss und Liebhaber Ike Turner die achtzehnjährige Ex-Gospelsängerin Annie Mae Bullock aus Brownsville, Tennessee, ganz nach seinen Vorstellungen - zunächst als Leadstimme seiner Kings Of Rhythm.
Tina mit Ehemann Ike Turner / Foto: dpa
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In der extravaganten bis erotisch überreizten "Ike & Tina Turner Revue" verkauft sie sich dann mal als Vamp, mal als Liebessklavin - ein Bühnenkraftwerk, das die Rolling Stones nur zu gerne für ihre 1969er Tournee engagieren. Doch so selbstbewusst die Sängerin auch agiert, im Hintergrund zieht immer noch Ike, inzwischen ihr Mann, die Fäden. Bestimmt, wie sie zu singen hat - und prägt ihr das im Zweifelsfall mit physischer Gewalt ein.
Tina Turner und Mick Jagger / Foto: ap
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Erst 1976 verlässt ihn Tina nach einer üblen Schlägerei. Und gerät trotz einer Rolle in der Rockoper "Tommy" und Soloalben zwischen Disco und Country beinahe in Vergessenheit.
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Erst die konzertierten Anstrengungen ihrer Musikerkollegen Mark Knopfler, David Bowie und Heaven 17 bescheren ihr 1984 das große Comeback: Ihr Album "Private Dancer" ist das Äquivalent zum Goldtaler-Regen im Märchen.
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Was Tina Turner heute nach einer Filmrolle in "Mad Max - Jenseits der Donnerkuppel", einem Bond-Titelsong, der erfolgreichen Verfilmung ihrer Autobiographie "What's Love Got To Do With It?" und gefühlten 378 Welttourneen noch vorhat?
Mit Sängerin Cher (li.)/Foto: ap
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"Ich möchte den Menschen zeigen, dass kein Erfolg so glücklich macht wie die Versöhnung mit der eigenen Geschichte." Dafür lieben wir die weise Frau des Soul jetzt noch ein bisschen mehr. Alles Gute Tina Turner. Auf weitere 70 Geburtstage.
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