Comic "Oblomowa":Liegen und liegen lassen

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Die Welt mit ihren Unannehmlichkeiten darf gerne draußen bleiben: Die Oblomowa in Tina Brenneisens gleichnamigem Comic. (Foto: Tina Brenneisen/Parallelallee)

Tina Brenneisen versetzt in ihrem Comic "Oblomowa" einen berühmten Nichtstuer in die Berliner Gegenwart.

Von Martina Knoben

Vielleicht hat Tina Brenneisen die Zwangspause während der Corona-Pandemie inspiriert - oder war es vielleicht doch der lärmende Gedankenstillstand vieler Debatten auf Social Media? Ilonotschka Oblomowa, die Heldin ihres Comics, würde sich jedenfalls mit jeder Form von Unbeweglichkeit bestens arrangieren. Mit ihrem berühmten Vorbild, dem Kleinadeligen Oblomow, den der russische Schriftsteller Iwan Gontscharow in seinem 1859 erschienen gleichnamigen Roman porträtiert, teilt Ilonotschka die Liebe zur Passivität. Ihre bevorzugte Haltung ist, wie seine, das Liegen: "Für Ilona Oblomowa", heißt es, "war das Liegen keine Notwendigkeit wie für einen Kranken oder wie für jemanden, der schlafen möchte. Es war auch keine Zufälligkeit wie für einen, der erschöpft ist, und kein Genuss wie für einen Faulpelz. Es war ihr Normalzustand." Diese nicht nur Körper-, sondern Lebenshaltung holt Tina Brenneisen in ihrem Comic in die Berliner Gegenwart.

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