Der Mann umschmeichelt die Bärin mit sanfter Stimme und Schweizer Akzent, Luna nennt er sie, und es geht in dem etwas einseitigen Gespräch auch um ihre Flatulenzen. Luna liegt dösend in der Wildnis Alaskas, kein süßer Waschbär, kein halbwegs harmloser Schwarzbär, sondern ein ausgewachsenes, wild lebendes Grizzlyweibchen. Mit einem einzigen Prankenhieb könnte das Tier den Mann neben sich töten. "Mich dünkt, sie hat Verdauungsprobleme", sagt er, der Biologe und Bärenforscher David Bittner, in die Kamera.
Dokumentarfilme:Die Lücke zwischen Mensch und Tier
Kuscheln mit Kraken, Beratung vom Bär, Paartherapie mit Pinguin: Wenn der Mensch heute in Dokumentationen vom Tier erzählt, erzählt er zuerst von sich selbst. Das hat keinen sympathischen, aber einen guten Grund.
Von Martina Knoben
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