Ideengeschichte der BundesrepublikEine unwahrscheinliche Annäherung

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Stichwortgeber eines bundesrepublikanischen Linksliberalismus, der sich weit nach rechts beugte, wenn er etwas Interessantes zu beobachten meinte: Theodor W. Adorno.
Stichwortgeber eines bundesrepublikanischen Linksliberalismus, der sich weit nach rechts beugte, wenn er etwas Interessantes zu beobachten meinte: Theodor W. Adorno. (Foto: dpa)

Der jüdische Emigrant und Philosoph Theodor W. Adorno und der rechtskonservative Soziologe und Nazi-Günstling Arnold Gehlen pflegten nach dem Krieg eine produktive Bekanntschaft. Thomas Wagner erzählt in einem eindrucksvollen Buch, wie es so weit kam.

Von Thomas Meyer

Ob Theodor W. Adorno wusste, dass der Leipziger Philosophieprofessor Arnold Gehlen 1935 im Völkischen Beobachter über Hegel und im November 1943, nunmehr in Wien lehrend, über Leibniz geschrieben hatte? Das Nazi-Blatt mochte den Professor, wie mehrere ausführliche Berichte belegen, die der Kulturredakteur Rudolf Bayr lancierte, dessen Frau wiederum bei Gehlen habilitierte. Völlig entgangen sein dürfte Adorno all das wohl nicht, gemeinsam mit Kollegen verhinderte er jedenfalls 1958 die Berufung Gehlens an die Heidelberger Universität.

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