N-TV hat die Ausstrahlung der Talkshow des Kabarettisten Serdar Somuncu für eine Folge gestoppt. Wie der Branchendienst DWDL.de berichtet, nahm der Sender die für Dienstagabend geplante Ausgabe der Sendung "So! Muncu" kurzfristig aus dem Programm.
In der am Montag aufgezeichneten Folge mit dem Titel "Alternativlos schmutzig: wie extrem wird der Wahlkampf?" setzte sich Somuncu unter anderem mit dem Thema Falschnachrichten, sogenannten Fake News, auseinander. Augenscheinlich tat er das in einer Weise, die dem zur RTL-Gruppe gehörendem Nachrichtensender nicht passte. "Die Sendung hat nicht unseren Qualitätsansprüchen entsprochen. Daher haben wir entschieden, auf die Ausstrahlung zu verzichten", zitiert DWDL.de eine Sprecherin von N-TV.
Serdar Somuncu ist der härteste Humorarbeiter Deutschlands. Er hat "Mein Kampf" rezitiert und beleidigt wirklich jeden. Nun will er Kanzler werden.
Somuncu ist bekannt für seine deutlichen Worte. Auf der Bühne zitierte er bereits aus "Mein Kampf", außerdem beleidigt er regelmäßig Randgruppen - und lässt dabei fast keine Minderheit aus. Die Provokationen sind Teil seines Konzepts. Nach eigener Aussage will Somuncu damit "wehtun".
Bei N-TV dürfte man also gewusst haben, auf wen man sich einlässt, als man Somuncu mit einer eigenen Sendung vor zwei Jahren ins Programm holte. Nun liest es sich, als bereue man die Entscheidung. "Die Zuschauer erwarten in Zeiten von Fakenews von einem Nachrichtensender Orientierung und Einordnung. Ein Format, das derart auf Provokation setzt und die Zuschauer eher verwirrt zurücklässt, ist für uns nicht wirklich passend", wird die Sprecherin des Senders weiter zitiert.
Dennoch plane N-TV bislang nicht, das gesamte Format abzusetzen. Man führe mit den Produzenten Gespräche, hieß es. Serdar Somuncu selbst teilte die Nachricht über den Stopp der aktuellen Folge auf seiner Facebookseite und kommentierte sie mit den Worten "Heart Breaking news".
