Theater:Wer zur Last fällt, bringe sich bitte um

Gnadenlos ungerührt: Konstantin Küsperts Stück "Sterben helfen" führt in eine schöne neue Zukunftswelt à la Aldous Huxley. Die Uraufführung war in Karlsruhe.

Von Jürgen Berger

Bis vor einem Jahr war Konstantin Küspert Dramaturg am Staatstheater Karlsruhe und entwickelte dokumentarische Projekte wie "Ich bereue nichts" über das Leben von Edward Snowden. Er war dafür in die USA gereist, um Menschen zu interviewen, die den Whistleblower kannten, als der noch für die CIA arbeitete. Letztes Jahr gab Küspert seinen Job auf. Seither schreibt er "nur" noch und kann innerhalb kurzer Zeit auf die stolze Zahl von drei Uraufführungen verweisen. Nun kam an seiner ehemaligen Wirkungsstätte die vierte hinzu. Und wieder ist zu sehen: Küspert ist ein recherchefreudiger Autor, entwirft aber kein dokumentarisches Theater, sondern bevorzugt fiktionale Weltbeschreibungen. Im Fall seines neuen Stückes kann man sogar den Eindruck gewinnen, ein Well-made-play-Autor sei am Werk.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: