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Theater - Weimar:Nationaltheater rechnet mit Bruchteil an Ticket-Einnahmen

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Weimar (dpa/th) - Viele Plätze, doch nur wenige dürfen überhaupt besetzt werden: Weil wegen der Corona-Auflagen nur sehr wenige Zuschauer gleichzeitig Aufführungen im Haus verfolgen dürfen, befürchtet das Deutsche Nationaltheater Weimar (DNT) deutliche Verluste beim Ticketverkauf. "Infolge des stark reduzierten Platzangebotes rechnen wir nur mit einem Bruchteil der Einnahmen im Vergleich zum Normalbetrieb", teilte die Pressesprecherin des Theaters, Susann Leine, auf dpa-Anfrage mit.

Im Großen Haus können mit Abstandsregeln maximal 170 bis 180 von insgesamt 856 Plätzen belegt werden. Im Foyer sei das bei 45 von 120, in der Studiobühne bei 15 von 86 und im e-werk bei 35 von 170 Plätzen der Fall. Selbst in der Weimarhalle stünden höchstens 250 Plätze von regulär bis zu 1000 zur Verfügung. Wegen der reduzierten Platzkapazitäten sei davon auszugehen, dass Veranstaltungen früher ausverkauft seien als im Normalbetrieb, erklärte Leine. Abonnenten werde zunächst ein Vorkaufsrecht eingeräumt.

Den Corona-Verordnungen des Landes zufolge musste das DNT wie auch andere öffentlich geförderte Theater für mehrere Monate den Spielbetrieb in geschlossenen Räumen einstellen. Nach den neuesten Vorgaben darf Publikum nun auch wieder Vorstellungen auf den Bühnen in den Häusern verfolgen - wenn Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden. Zudem müssen Besucher zur Nachverfolgung in einem Infektionsfall ihre Kontaktdaten hinterlassen.

Dazu gehört auch, dass schon bei den Proben auf Abstand auf der Bühne geachtet wird. Zudem sei das Programm entsprechend angepasst worden. Manches komme erst im nächsten Jahr auf die Bühne. Andere Stücke liefen nun in Versionen, die besser mit den Corona-Regeln zu vereinbaren seien. So habe Regisseur Jan Neumann etwa seine "Sommernachtstraum"-Inszenierungen mit dem Ensemble entsprechend uminszeniert. "Nathan der Weise" sei ebenfalls spielbar, und auch für die Wiederaufnahme von "A Christmas Carol" in der Weihnachtszeit erarbeitet Regisseurin Swaantje Lena Kleff eine neue Variante.

Dagegen schließen sich Wiederaufnahmen von Musiktheaterproduktionen wie "Ariadne auf Naxos" mit großer Orchester- und Chorbesetzung unter den gegenwärtigen Bedingungen aus, wie Leine erklärte. Abstände auf der Bühne und im Orchestergraben könnten nicht gewährleistet werden.

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