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Theater - Schwerin:Theater-Intendant: "Wir haben strukturelle Probleme"

Schwerin (dpa/mv) - Das Mecklenburgische Staatstheater in Schwerin und Parchim hat nach dem Abbau von 30 Stellen im Zuge der letzten Theaterreform Schwierigkeiten, seinem künstlerischen Anspruch gerecht zu werden. "Wir haben strukturelle Probleme", sagte Generalintendant Lars Tietje bei der Pressekonferenz für die nächste Spielzeit am Mittwoch in Schwerin. "Alle Ensembles sind kleiner geworden." Er appellierte an die Landesregierung als Mehrheitseigner des Staatstheaters, in den kommenden Jahren für eine bessere künstlerische Ausstattung des Fünf-Sparten-Hauses zu sorgen.

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Schwerin (dpa/mv) - Das Mecklenburgische Staatstheater in Schwerin und Parchim hat nach dem Abbau von 30 Stellen im Zuge der letzten Theaterreform Schwierigkeiten, seinem künstlerischen Anspruch gerecht zu werden. "Wir haben strukturelle Probleme", sagte Generalintendant Lars Tietje bei der Pressekonferenz für die nächste Spielzeit am Mittwoch in Schwerin. "Alle Ensembles sind kleiner geworden." Er appellierte an die Landesregierung als Mehrheitseigner des Staatstheaters, in den kommenden Jahren für eine bessere künstlerische Ausstattung des Fünf-Sparten-Hauses zu sorgen.

Der vom Land geforderte Personalabbau auf nun noch 335 Stellen sei weitestgehend vollzogen - als letzte Sparte verliere das Schauspiel mit der neuen Spielzeit eine Stelle. Der Aderlass schlage sich in der künstlerischen Strahlkraft des Hauses nieder, obgleich sich der Spielplan und die Inszenierungen sehen lassen könnten. "Aber es wäre falsch, so zu tun, als wäre alles schick und schön", sagte Tietje.

Das Staatstheater wartet in der kommenden Spielzeit mit 32 Premieren, darunter mehreren Uraufführungen, und 20 verschiedenen Konzertprogrammen auf. Zu den Uraufführungen gehört das Projekt "Wildes Land" im Plattenbaugebiet Großer Dreesch mit Menschen aus dem Wohngebiet, das einst ein DDR-Vorzeigeprojekt war und jetzt als sozialer Brennpunkt gilt.

Der vor allem als Film- und Theaterschauspieler bekannte Milan Peschel ("Halt auf freier Strecke", "Hände weg von Mississippi") wird in der nächsten Spielzeit eine Regie-Arbeit am Mecklenburgischen Staatstheater übernehmen. In der Schweriner Spielstätte E-Werk inszeniert er das Bodenreform- und Kollektivierungsdrama "Die Umsiedlerin" von Heiner Müller, wie Schauspieldirektor Martin Nimz ankündigte. Das Stück spielt in einem mecklenburgischen Dorf und basiert auf einer gleichnamigen Erzählung von Anna Seghers. Die Premiere ist für den 8. Februar 2020 angekündigt.

Die Stadt Parchim, wo die Kinder- und Jugendtheatersparte des Staatstheaters angesiedelt ist, soll im Oktober 2019 Gastgeber des ostdeutschlandweiten Kinder- und Jugendtheaterfestivals "Wildwechsel" sein. Zehn herausragende Inszenierungen für junges Publikum würden dazu eingeladen, hieß es. Zum Spielzeitstart präsentiere das Junge Staatstheater am 7. September "Fridays for Future", eine gemeinsame Stück-Entwicklung des Ensembles und der stellvertretenenden künstlerischen Leiterin des Jungen Staatstheaters, Bianca Sue Henne.

"In der kommenden Saison bieten wir erneut ein Programm mit hohem künstlerischen Anspruch und gesellschaftlicher Relevanz", sagte Tietje. Auf Kritik des Publikums zu einzelnen Inszenierungen habe man reagiert. "Auch die wiederholt gewünschte Unterhaltung auf hohem Niveau soll nicht zu kurz kommen", erklärte er.

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