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Theater - Rostock:"Richard III." in Rostock: Überzeugender Spielzeitstart

Rostock (dpa/mv) - Mit Shakespeares Schauspiel "Richard III." hat das Volkstheater Rostock am Samstagabend einen überzeugenden Start in die Spielzeit 2019/20 hingelegt. Minutenlang feierte das Publikum im Großen Haus die Schauspieler, die die Neuinszenierung des Berliner Dramatikers Juri Sternburg unter der Regie von Angelika Zacek umsetzten. Das Stück zeichnete sich durch eine klare Sprache aus, die oft mit einer Portion Humor gewürzt war. Dabei ist das Thema des Dramas aus dem späten 16. Jahrhundert ohne Zweifel in die heutige Zeit übertragbar. Denn auf Richards Weg zur Macht geht es um politische Manipulation und Tabubrüche. Richard III. greift zum Mittel des politischen Mordes, der Bespitzelung und Einschüchterung. Er setzt sich damit durch, bis ihn die Intrigen selbst einholen.

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Rostock (dpa/mv) - Mit Shakespeares Schauspiel "Richard III." hat das Volkstheater Rostock am Samstagabend einen überzeugenden Start in die Spielzeit 2019/20 hingelegt. Minutenlang feierte das Publikum im Großen Haus die Schauspieler, die die Neuinszenierung des Berliner Dramatikers Juri Sternburg unter der Regie von Angelika Zacek umsetzten. Das Stück zeichnete sich durch eine klare Sprache aus, die oft mit einer Portion Humor gewürzt war. Dabei ist das Thema des Dramas aus dem späten 16. Jahrhundert ohne Zweifel in die heutige Zeit übertragbar. Denn auf Richards Weg zur Macht geht es um politische Manipulation und Tabubrüche. Richard III. greift zum Mittel des politischen Mordes, der Bespitzelung und Einschüchterung. Er setzt sich damit durch, bis ihn die Intrigen selbst einholen.

Für Volkstheater-Intendant Ralph Reichel ist die Distanz zu Shakespeares Original nicht groß. "Der "House-of-Cards-Humor" von Richard III. hat auf der Bühne gut funktioniert." Sternburg sei mit seiner extra für Rostock geschaffenen Inszenierung dichter an dem "dreckigen und bösen Humor" Shakespeares als an der deutschen Aufführungstradition, die ernster und romantischer ist. Normalerweise sitze das Publikum bei deutschen Shakespeare-Aufführungen drei oder vier Stunden mehr oder weniger betroffen da und denke, die Welt ist schlecht, sagte Reichel. In Rostock dauerte die Aufführung gut zweieinhalb Stunden und hätte im ersten Teil noch gestrafft werden können.

Für Aufmerksamkeit sorgte das Bühnenbild. Es stellt einen Kessel aus Sprossen dar, der für die Schauspieler unausweichlich ist. Es gibt den unsichtbaren Himmel und den Abgrund, in den die Akteure fallen. Die Besucher sind so zwangsläufig auf die Schauspieler konzentriert, bei denen sich insbesondere Richard-Darsteller Bernd Färber auszeichnete und entsprechend gefeiert wurde. Für die akustische Begleitung, die mit Klangexperimenten unter anderem auf dem Klavier an Stummfilm-Slapstick erinnerte, sorgte Schauspielmusiker John R. Carlson, der die dichte Atmosphäre des Stückes weiter verstärkte.

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