Theater:Meister der Affekte

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Nikolay Sidorenko und Sophia Burtscher in Dostojewskis Welt. (Foto: Thomas Aurin)

Frank Castorf beschließt am Schauspiel Köln mit dem Roman "Ein grüner Junge" seinen Dostojewski-Zyklus. Schauspielerisch ist das grandios - und auch sonst ein Erfolg.

Von Martin Krumbholz

Frank Castorf ist so etwas wie der Fürst Bismarck des Berliner Theaters. Der Reichskanzler wurde nach fast einem Vierteljahrhundert von einem uneinsichtigen jungen Kaiser gefeuert; der Intendant der Berliner Volksbühne nach der gleichen Zeitspanne von einem ebensolchen Kulturbürokraten. "Der Lotse geht von Bord": Das Theaterschlachtschiff am Rosa-Luxemburg-Platz liegt - spätestens seit dem Scheitern des Castorf-Nachfolgers Chris Dercon - auf dem Trockendock. Seit seinem Abgang reist Castorf, der wohl wichtigste lebende Theatermacher, als "freier" Regisseur umher. So manche Bühne erhofft sich von ihm eine Befeuerung.

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