Der Schweizer Autor und Büchner-Preisträger Lukas Bärfuss schreibt anlässlich des Wormser Luther-Jahres 2021 für die Nibelungenfestspiele ein Stück über Martin Luther. Der große Reformator hatte sich im April 1521 vor dem Reichstag in Worms geweigert, seine Schriften zu widerrufen. Luthers Rede ("Hier stehe ich, ich kann nicht anders") werde in der Regel als Heldengeschichte begriffen, äußert sich Bärfuss in einer Pressemitteilung der Festspiele. Er sehe das anders: "Ich sehe zuerst das Leid, das durch das Schisma verursacht wurde in all den Jahrhunderten danach - bis heute. Mich interessiert Luthers Rhetorik, seine Eskalationsdramaturgie."
Normalerweise wird bei den Nibelungenfestspielen an historischer Stätte vor dem Wormser Dom eine dramatische Version der Nibelungensage gespielt. In diesem Jahr liefert der Österreicher Ferdinand Schmalz das Stück. Es heißt "Hildensaga. Ein Königinnendrama" und erzählt den Stoff aus der Sicht von Brünhild und Kriemhild. Regie führt Roger Vontobel.