Theater:Leerstück

Leere Kammerspiele

Immerhin: Man hat von allen Plätzen aus freie Sicht auf die Bühne.

(Foto: Alex Rühle)

Bühne frei, und zwar von allem. Wie ist das jetzt, ganz allein in einem Theater zu sitzen? Ein Selbstversuch.

Von Alex Rühle

Sitzen. Atmen. Schauen: Leere Bühne. Schwarze Wände. Schwarze Türen. Ein Wägelchen mit Eimer und Kelle. Von draußen weht das ferne Klingeln einer Straßenbahn herein, dann herrscht wieder Stille. Es sind vielleicht sechzig Minuten vergangen, man merkt doch schon deutlich Längen, als plötzlich aus dem Schnürboden ein strahlend weißer Fussel herabflattert. Langsam, lautlos, stetig. Großer Auftritt auf weiter Bühne, der hilflose Fall des Einzelnen. Oder doch nur ein Fussel?

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